Im Herzen Mecklenburgs liegt das kleine Städtchen Penzlin, das auf den ersten Blick mit seiner beschaulichen Altstadt und der unscheinbaren Alten Burg eher idyllisch wirkt. Doch dieser Ort birgt ein düsteres Kapitel der Geschichte: Hier, im Zentrum der Hexenverfolgung, wurden im Mittelalter unzählige Menschen gefoltert und hingerichtet – Opfer eines grausamen Glaubenswahns, der Europa über Jahrhunderte heimsuchte.
Alte Burg Penzlin
Die Alte Burg, eine gotische Burganlage aus dem 13. Jahrhundert, war Schauplatz grausamer Hexenprozesse. Besonders der Hexenkeller, ein sieben Meter tiefes Verlies, zeugt von dieser dunklen Vergangenheit. Dieses Folterverlies, europaweit einzigartig, wurde 1560 speziell für die grausamen Praktiken der Hexenprozesse errichtet. Obwohl nur fünf Fälle in Penzlin dokumentiert sind, deutet vieles darauf hin, dass zahlreiche Akten vernichtet wurden und das wahre Ausmaß der Gewalt weit größer war.
Museum für Magie und Hexenverfolgung
Heute beherbergt die Burg ein Museum, das sich intensiv mit der Geschichte der Hexenverfolgung auseinandersetzt. Originale Folterinstrumente und interaktive Ausstellungen bieten Einblicke in das Schicksal der Opfer und die Mechanismen des Hexenwahns, der allein in Deutschland etwa 25.000 Menschen das Leben kostete, 80 Prozent davon Frauen. Der Rundgang durch die Burg, einschließlich des düsteren Verlieses, vermittelt eindrücklich die Schrecken dieser Zeit.
Penzliner Stadtgebiet
Neben der Alten Burg lädt das beschauliche Städtchen Penzlin zu einem Spaziergang durch die Kopfsteinpflasterstraßen ein. Die ruhige Atmosphäre steht im Kontrast zur dramatischen Geschichte der Burg und bietet eine erholsame Ergänzung nach einem intensiven Besuch des Museums.
Empfehlung: Penzlin ist ideal für Paare, die sich für Geschichte und die düsteren Geheimnisse des Mittelalters interessieren. Die Alte Burg bietet ein einzigartiges Erlebnis, das tief unter die Oberfläche des Alltags im Mittelalter blickt.
Beste Reisezeit
- Mai bis September: Für angenehme Temperaturen, Besuche der Burg und Spaziergänge durch das charmante Städtchen.
- Oktober: Für eine besonders mystische Atmosphäre, wenn die Herbstnebel die Burg umhüllen.
- Dezember: Für eine ruhige und nachdenkliche Winterzeit, die die dramatische Geschichte der Burg eindringlich erlebbar macht.
