Wochenendtriptipp.de

Gardasee – ein Paradies mit vielen Facetten

Scheinbar endlos schlängeln sich die Straßen am Ufer des Gardasees entlang. Sie durchziehen kleine, verträumte Orte, quirlige Touristenzentren und dann wieder Natur pur. Wer den größten See Italiens einmal umrunden will, muss 150 Kilometer zurücklegen.

Um den Reiz dieser abwechslungsreichen Landschaft wirklich zu genießen, ist eine Fahrt mit dem Auto jedoch nicht ratsam, zumal sie im Dauerstau enden könnte.

Der Gardasee erstreckt sich von den Ausläufern der Alpen bis fast in die Poebene hinein. Der schmale Zipfel im Norden wird von imposanten, steilen Kalkwänden gesäumt. An seiner tiefsten Stelle misst der See 346 Meter. Das Wasser ist überall kristallklar und wird von den Einheimischen wegen seiner guten Qualität gerühmt.

Ein lohnendes Reiseziel ist der See zu jeder Jahreszeit. In der Hauptsaison muss man sich jedoch auf einen Massenansturm einstellen, denn auch die Italiener selbst schätzen den Gardasee als Urlaubsrevier. Geradezu beschaulich mutet die Region im Winter an, wenngleich sie nicht schneesicher ist. Zudem pausieren dann viele Hotels.

Die Landschaftsarchitektur hat die erst im 20. Jahrhundert begonnene touristische Erschließung des Gebietes stark geprägt. Der zerklüftete Norden ist ein El Dorado für Freizeitsportler. Alpinisten, Paraglider, Mountainbiker, Surfer und Segler kommen dort auf ihre Kosten.

Den Ruhe suchenden Urlauber zieht es traditionell eher ans Westufer, wo zahlreiche Nobelherbergen einen Hauch von Gediegenheit versprühen.

Wer die Nacht zum Tag machen will, ist wiederum im Süden an der richtigen Adresse. Rund um Desenzano locken zahlreiche Diskotheken.

Am Ost-Ufer laden Orte wie Garda oder das durch seinen Wein bekannte Bardolino zum Verweilen ein. In den hübschen Altstädten mit ihren liebevoll restaurierten Villen und schmalen, verwinkelten Gassen herrscht bis in den Abend hinein geschäftiges Treiben. Dicht aneinander reihen sich unzählige kleine Läden, Restaurants, Eisdielen und Straßencafes. Dem Trubel entziehen kann man sich kurzzeitig beim Besuch einer der vielen alten Kirchen.

Mit seinen flachen Stränden ist das Ost-Ufer ein Paradies für Familien mit Kindern: Schwimmen, Tauchen oder Angeln stehen hoch im Kurs. Erholung vom Alltagsstress bietet aber auch eine Wanderung oder Fahrradtour durch die sanften Hügelketten der Umgebung mit ihren Olivenhainen und Weinbergen. Den vielen Bäumen mit ihren silberfarbenen Blättern verdankt die Region auch den Namen „Olivenriviera“.

Einen atemberaubenden Blick über den See bietet der Monte Baldo, der im Nordosten 1700 Meter in den Himmel ragt. Im Örtchen Malcesine führt eine Seilbahn in zwei Abschnitten zum Gipfel hinauf. Der Berg, auf dem auch weltweit einzigartige Pflanzen beheimatet sind, ist ein idealer Flecken für gemächliche Spaziergänge oder Wanderungen.

Der Kultur- und Kunstinteressierte sollte sich einen Abstecher nach Verona nicht entgehen lassen. Die Stadt, die ihren Weltruhm Shakespeares tragischer Liebesgeschichte „Romeo und Julia“ verdankt, ist mit historischen Kirchen, Palästen und Denkmälern reich gesegnet. Schon die alten Römer ließen dort vor 2000 Jahren eine Arena für Gladiatorenkämpfe errichten, die jetzt jeden Sommer Anziehungspunkt für Musikfreunde aus aller Welt ist. In den Mauern des drittgrößten Amphitheaters Italiens erklingen seit 1913 vor prächtigen Kulissen große Werke wie Verdis „Aida“.

Back to Top