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Grevesmühlen und Umgebung – Tipps

Das mehrflügelige Schloss und die rechteckige Garteninsel im Ort Klütz, bildet die größte erhaltene Barockanlage Mecklenburg-Vorpommerns. Die Wahl des Standorts für die Schloss- und Gartenanlage erfolgte  in einer flachen Senke, die an drei Seiten von sanft ansteigenden Hügeln flankiert ist. Die Festonallee ist in Deutschland einmalig. Die barocke Allee ist 270 Meter lang und besreht aus geschnittenen holländischen Linden. Von den ehemals 72 Bäumen sind noch 69 erhalten.

Die Stadt Grevesmühlen

Den Mecklenburgern ist Grevesmühlen im Nordwesten ihres Landes als die Stadt der Krähen bekannt. Der Sage nach haben die schwarzen Vögel durch ihr Geschrei einst den Ackerbürgern beim Einfahren des Getreides durch die engen Stadttore geholfen. Seitdem wird die Stadt plattdeutsch auch Kreihnsdörp (Krähendorf) genannt.

Noch nicht ganz so weit Allgemeingut geworden ist die Tatsache, dass die Stadt nicht nur wie üblich ein Rathaus hat, sondern gleich vier. Und natürlich hat es auch damit seine Bewandtnis. Der Markt wird gleich von zwei imponierenden Bauten dominiert: dem alten Rathaus an seiner Süd- und dem Amtsgebäude an seiner Nordseite. Geschichtsforscher nehmen an, dass das erste Rathaus bereits um die Zeit der Stadtgründung 1226 entstanden ist. Urkundlich wird es allerdings erst 1583 erwähnt. Schon damals hat es aller Wahrscheinlichkeit nach an der Stelle des jetzigen Alten Rathauses gestanden. Jedenfalls dürfte es eine „Trinkstube für reisende Mannen und Bürger“ beherbergt haben sowie einen Fleischladen, eine Rats-, Kämmerei- und eine Gerichtsstube.

Bei einem Brand wurde es zerstört, nur die steinernen Kellergewölbe blieben übrig. Kein Geringerer als Hofbaumeister Philipp Brandin, dem Mecklenburg etliche Bauwerke verdankt, erbaute darauf ein neues Rathaus, das 1585 fertig wurde. Nur rund 70 Jahre nach seiner Einweihung, beim großen Stadtbrand von 1659, fiel es ebenfalls in Schutt und Asche. Nur der heute noch vorhandene Wappenschmuck über seinem Portal und das Kellergeschoss blieben übrig. Bis 1715 mussten die Grevesmühlener dann warten, bis am gleichen Standort ihr nächstes Rathaus fertig wurde. Es beherbergte bis auf die Zeit zwischen 1928 und 1952 die städtischen Behörden.

In all den Jahren nahm es große bauliche Schäden und wurde erst jetzt mit einem Kostenaufwand von knapp zweieinhalb Millionen Mark aus Städtebaufördermitteln, aus Geldern des Programms´Dach und Fach` des Landesamtes für Denkmalpflege und anderen Quellen saniert. Dabei sind unter anderem das Dach neu gedeckt und die Öffnungen des spätmittelalterlichen Laubenbereichs wieder hervorgebracht worden. Außerdem wurden die Fundamente gesichert.

Allerdings ist das Alte Rathaus nun kein Amtssitz für die Ratsherren und -damen mehr. Vielmehr hielt ein Gasthof Einzug, der als gastronomische Perle gilt. Eine rustikale Einrichtung mit einem Feuerwehrtisch und gediegenen Möbeln, eine umfangreiche, plattdeutsch verfasste Speisekarte mit vielen heimischen Gerichten, ein Bierkeller und sieben Pensionszimmer im Stil alter Handwerkerstuben geben ihm das Gepräge. Das gegenüber liegende Amtshaus, das zwischen 1786 und 1790 entstanden war, diente ab 1928 als Rathaus. Im Zuge einer Verwaltungsreform in der DDR, mit der Grevesmühlen als Kreisstadt an die Stelle von Schönberg trat, mussten es die städtischen Verwaltungsstellen räumen und zurück ins Alte Rathaus, das für sie allerdings inzwischen viel zu klein geworden war. So wurden sie dezentral untergebracht und blieben es bis zur Wende.

Im Januar 1994 zog die Stadtverwaltung ins ehemalige Finanzamt um. Es ist eines der repräsentativsten Gebäude der Stadt und diente viele Jahre einer Kommandantur der Roten Armee. Jetzt prangt in großen Lettern das Wort Rathaus über seinem Eingang. Das Alte Rathaus blieb jahrelang leer.Das Amtshaus wurde Sitz des Amtsgerichts. Gleich hinter diesem Gebäude ist inzwischen der Rathausplatz entstanden. Die Stadt errichtete dort einen Palast aus Glas und Stahl, das vierte Grevesmühlener Rathaus, in dem seit November 1998 der Bürgermeister, mehrere Ämter und die Stadtbibliothek ihr Domizil haben.

 Das Piraten-Open-Air

Grevesmühlen_open_air
Foto: Jan-Peter Prüßen

Das Piraten-Open-Air findet seit 2005 jeweils von Ende Juni bis Anfang September in Grevesmühlen statt. Es gehört zu den erfolgreichsten Open-Air-Theatern in Mecgklenburg-Vorpommern. Die Zuschauertribüne hat eine Kapazität von 1500 Plätzen und die Bühne eine Spielfläche von mehr als 8000 m². Viele bekannte Schauspieler begeistern seit Jahren das Publikum.

 Wohlenberger Wieck

Wohlenberger Wiek: Blick zur Steilküste Ostseebad Boltenhagen
Wismarer Bucht: Blick zur Steilküste Ostseebad Boltenhagen
Foto: Manfred Radschun

Auf der Straße  Richtung Boltenhagen erreicht man in wenigen Autominuten die Wohlenberger Wiek, ein besonders schöner naturbelassener Strand in der Wismarer Bucht. Die Sonne erwärmt das flache Wasser besonders schnell und somit ist er ein idealer Badestrand für kleine Wasserfrösche und Badenixen. Aber auch für Angler und Gleitschirmsurfer ist diese Bucht ein Paradies.Radtour an der Ostsee entlang

Radweg an der Wohlenberger Wieck zwischen Niendorf und Wohlenberg.Foto: Manfred_Radschun
Radweg an der Wohlenberger Wieck zwischen Niendorf und Wohlenberg.
Foto: Manfred Radschun

Der schönste Radweg ist der Ostseeküsten-Radweg 2 von Lübeck/Travemünde nach Usedom. Dabei durchquert man auch den Landstrich an der Wismarer Bucht.  Mit  geschwungenen Wegen durch  Rapsfelder und üppigem Meerblick ist diese Fahrrad-Route ein wahres Naturerlebnis. 

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