Gold fasziniert die Menschen schon seit ewigen Zeiten. Das wertvolle Metall findet man nicht nur in goldhaltigem Gestein im Untergrund, sondern auch frei in den Sanden und Schottern des Rheins. Vor allem zwischen Basel und Mannheim.
Mannheim, die Quadratestadt am Zusammenfluss von Rhein und Neckar, überzeugt mit ihrer einzigartigen Stadtstruktur, die Orientierung leicht macht. Die vielfältige Kulturszene bietet Highlights wie das Nationaltheater, die Kunsthalle und zahlreiche Festivals. Historische Sehenswürdigkeiten wie das Barockschloss, eines der größten seiner Art, und die Jugendstilarchitektur des Wasserturms ziehen Besucher an. Gleichzeitig ist Mannheim eine grüne Stadt mit Parks wie dem Luisenpark, die Raum für Erholung bieten. Die zentrale Lage und hervorragende Verkehrsanbindung machen Mannheim zu einem idealen Ausgangspunkt für Erkundungen in der Region, während die weltoffene Atmosphäre und lebendige Gastronomieszene den Aufenthalt abrunden.
Schon die Kelten und Römer wussten von diesem Rheingold und stellten daraus vor mehr als 2000 Jahren Gebrauchs- und Kultgegenstände her. Es gab auch erste Goldmünzen.
Doch wie ist das Gold in den Rhein gekommen? „Es stammt aus den Bergen, die vom Rhein und seinen Nebenflüssen entwässert werden“, sagt Hermann Wotruba von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Dort, wo Gold in Gebirgen wie den Alpen oder den Vogesen liegt, ist es in den vergangenen Jahrmillionen ausgewaschen und abgetragen worden. Weil es sehr beständig ist, blieb es erhalten und wurde vom Regen und durch Bergrutsche in die Flüsse gespült. Später setzte es sich aufgrund seines Gewichtes an vielen Stellen des Rheins ab.
„Ein Fluss arbeitet sozusagen wie eine natürliche Goldwaschrinne. Je weiter weg das Gold von seiner ursprünglichen Lagerstätte ist, desto feiner und plattiger ist es“, sagt der Forscher. Dies erklärt, warum Gold in vielen Flussabschnitten nur mit komplizierten chemischen Analysemethoden nachgewiesen werden kann.
Vor allem in Baden oder weiter flussaufwärts sind die Partikel noch so groß, dass man sie mit bloßem Auge sehen kann. Meist handelt es sich um bis zu 0,3 Millimeter große und 0,003 bis 0,005 Milligramm schwere „Goldflitter“, wie der Fachmann sagt. Nach Schätzungen von Forschern könnten allein zwischen Basel und Mannheim mehr als 500 Tonnen Gold in den Rheinablagerungen enthalten sein.
Mithilfe einer Waschpfanne, einer Schaufel, einem Sieb und viel Geduld ist es am Oberrhein selbst für Anfänger möglich, die kleinen Flitter auszuwaschen. Goldverdächtig sind dabei meist Schotterschichten, die 30 bis 60 Zentimeter unter der Oberfläche liegen.
Reich werden kann man dabei allerdings nicht. „Größere Nuggets findet man meist nur direkt in der Nähe der Ursprungslagerstätte“, sagt Hermann Wotruba. Etwa im sogenannten Medell-Rhein, dem längsten Quellfluss im Schweizer Kanton Graubünden. Als Nugget bezeichnet man einen Goldklumpen, der auf natürliche Weise entstanden ist. Vor ein paar Jahren sei in der Region ein Klumpen mit einem Kilogramm Gewicht entdeckt worden. Das sei aber eher selten. Funde von 50 oder 100 Gramm schweren Stücken kämen dagegen häufiger vor.
Und wie sieht es mit dem „Goldnachschub“ für den Rhein aus? Gelangen auch heute noch größere Mengen in den Fluss? „Da die Verwitterung der Gebirge weitergeht und zum Beispiel in der Schweiz goldhaltige Gesteine an der Oberfläche anstehen, wird auch weiterhin Gold in den Rhein transportiert. Von dort gelangt es aber maximal bis in den Bodensee“, sagt Hermann Wotruba. Die Mittelgebirge liefern dagegen aufgrund der niedrigen Abtragungsrate nur wenig „frisches“ Gold für den Rhein.
Highlights und Places-to-Be
- Schloss Mannheim: Eines der größten Barockschlösser Europas. Die prunkvollen Räume und das Schlossmuseum entführen in die Zeit des Kurfürsten Karl Theodor.
- Wasserturm: Das Wahrzeichen Mannheims am Friedrichsplatz ist ein architektonisches Meisterwerk und beliebter Treffpunkt. Besonders im Frühling und Sommer beeindrucken die Wasserfontänen und die gepflegten Parkanlagen.
- Luisenpark: Eine der schönsten Parkanlagen Deutschlands mit botanischem Garten, Schmetterlingshaus und Gondoletta-Fahrten auf den Parkseen.
- Kunsthalle Mannheim: Moderne und klassische Kunst vereinen sich in diesem beeindruckenden Museum, das auch architektonisch ein Highlight ist.
- Technoseum: Dieses interaktive Museum bietet spannende Einblicke in die Technik- und Sozialgeschichte und begeistert besonders Familien mit Kindern.
Aktivitäten
- Schifffahrt auf dem Rhein: Entspannen Sie bei einer Bootstour und genießen Sie die Aussicht auf Mannheim und die umliegenden Städte.
- Shopping in der Innenstadt: Die Planken, Mannheims zentrale Einkaufsstraße, bieten ein vielfältiges Angebot an Geschäften, Cafés und Restaurants.
- Quadrate erkunden: Verlieren Sie sich in den historischen Gassen und entdecken Sie die einzigartige Struktur der Quadratestadt.
- Nachtleben: Mannheim hat eine pulsierende Club- und Barszene, insbesondere in der Nähe des Jungbuschs, dem kreativen Viertel der Stadt.
Empfehlung
Kulturinteressierte und Städtereisende. Die beeindruckende Architektur, die Vielfalt an Museen und die lebendige Atmosphäre machen Mannheim zu einem idealen Ziel für Kulturliebhaber und urbane Entdecker.
Beste Reisezeit
- Frühling und Sommer: Perfekt, um den Luisenpark und den Friedrichsplatz in voller Blüte zu erleben sowie Outdoor-Aktivitäten zu genießen.
- Herbst: Die milderen Temperaturen laden zum Erkunden der Stadt und ihrer Museen ein.
- Winter: Der Mannheimer Weihnachtsmarkt am Wasserturm ist ein Highlight der Vorweihnachtszeit.
Tipp für Besucher
Besuchen Sie das Nationaltheater Mannheim, eines der ältesten und renommiertesten Theater Deutschlands. Hier wurde Friedrich Schillers „Die Räuber“ uraufgeführt. Ein Abend in diesem geschichtsträchtigen Haus ist ein Muss für Theaterliebhaber.
