Die wuchtigen Doppeltürme des Doms sind nicht zu übersehen. Orientieren Sie sich einfach an den Lunder Jungs, und Sie können die Sehenswürdigkeiten dieser schönen südschwedischen Stadt gar nicht verfehlen.
Nicht einmal einen Steinwurf entfernt vom Dom , dessen Türme die Bürger der Stadt liebevoll Lunna paga (Lunder Jungs) nennen, gruppieren sich alle Gebäude und Plätze, die Interessierte beim Besuch in Südschweden anlocken. Lund liegt eigentlich ein bisschen im Schatten von Trelleborg. Den Fährhafen als Tor nach Schweden und die drittgrößte Stadt des Landes kennt man überall in Europa, Lund kennen eher Insider.
Das war einmal ganz anders, denn die kleine Stadt, nur etwa eine halbe Stunde Fahrt von Malmö entfernt gelegen, blickt auf eine große Geschichte zurück. Die Chroniken berichten, dass der dänische Wikinger-König Sven Gabelbart Lund um das Jahr 900 gründete. Doch schon lange vorher war der Ort Thing- und Marktplatz. Und durch die zentrale Lage im Reich der Wikinger, das neben Dänemark auch große Teile Schwedens, Norwegens und Englands umfasste, wurde die Stadt schnell zum religiösen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkt: Lund hat seine zentrale Lage behalten und befindet sich nun mitten in der aufstrebenden Region Öresund mit den durch die gewaltige Brücke verbundenen Metropolen Kopenhagen und Malmö.Wer Lund erkunden möchte, beginnt seinen Spaziergang am besten am Domportal unter den riesigen Zwillingstürmen. Seit dem12. Jahrhundert gilt die Kirche als größtes romanisches Bauwerk Skandinaviens und als Zeugnis des ältesten Erzbistums der nordischen Länder. Viele Besucher bewundern das Spiel der astronomischen Uhr. Werktags um 12 Uhr, sonntags um 13 Uhr und täglich um 15 Uhr beginnt die Zeremonie mit den Schwerthieben zweier Reiter, Herolde blasen auf ihren Trompeten, die Orgel spielt In dulci jubilo, es öffnet sich ein Türchen, heraus treten die heiligen drei Könige und verneigen sich vor Maria und dem Jesuskind. Weitere Sehenswürdigkeiten im Dom sind ein Altarschrein aus der Zeit um 1400, ein schön geschnitztes Chorgestühl und die schon 1132 eingeweihte Krypta.Nach dem Besuch im Dom führt der Weg durch den Park Lundagard.
Hier steht das so genannte Kungshuset, ein rotes Backsteinhaus, das im 16. Jahrhundert für den dänischen König Fredrik II. erbaut wurde und jetzt zur Universität gehört. Nicht zu übersehen ist das Hauptgebäude der 1666 gegründeten Universität, ein prächtiger weißer Bau im klassizistischen Stil. Während der Semester bewegt sich zwischen den Gebäuden rund um die Sandgatan ein ständiger Strom der rund 30 000 Studenten. Die Universitätsbibliothek mit ihren fast 3,5 Millionen Bänden gilt als größte Schwedens. Die Sammlung umfasst neben Manuskripten aus dem 10. Jahrhundert selbstverständlich aktuelle Bestseller.Blau-golden strahlt das schwedische Wappen mit den drei Kronen über dem Tor zum Kulturhistorischen Museum Kulturen, eines der größten und schönsten Freilichtmuseen des Landes. Hier hat man eine stattliche Sammlung von Bauernhöfen, Pfarr- und Stadthäusern aus ganz Südschweden zusammengetragen und sie sorgfältig ihrem ursprünglichen Aussehen entsprechend wieder hergerichtet.Überall in der Stadt, vor allem in den Vierteln beim Dom, schlängeln sich Gassen dahin, die mit ihrem Kopfsteinpflaster an die 1000-jährige Geschichte erinnern. Ein Besuch in Lund lohnt sich vor allem im Frühling, wenn überall das frische Grün die Stadt ziert und die Studenten ihre traditionellen weißen Mützen herausholen, empfiehlt Eva Maria. Vor allem, wenn in den Parkanlagen der Flieder und die Magnolien blühen.
