Die Kultur und das Brauchtum reichen an der Mosel bis in die Steinzeit zurück. Heute quillt der Landstrich über vor historischen Hinterlassenschaften. Ihre Anmut unterstreicht den lieblichen Charakter der Landschaft.
Kelten und Römer
Die ältesten Siedlungsspuren an der Mosel stammen aus der Steinzeit – das Tal war von jeher Anziehungspunkt für die verschiedenen Kulturen. Antike Monumente finden sich vor allem in Trier, aber auch entlang des Mosellaufes trifft man immer wieder auf die Überreste römischer Tempelanlagen oder Villen und frühzeitlicher Kultstätten. Interessierte sollten sich keinesfalls das Rheinische Landesmuseum in Trier entgehen lassen.
Burgen und Schlösser
Kaum eine Anhöhe über dem Fluss, auf der keine Burg, zumindest aber eine Ruine trohnt. Obwohl alle außer der Burg Eltz zwischen 1687 und 1689 von französischen Truppen zerstört wurden, lohnt sich die Besichtigung auch heute: Die meisten sind liebevoll restauriert, oft auch bewirtschaftet. Besonders sehenswert: Burg Thurant in Alken, die Reichsburg in Cochem und die erhaltene Eltz mit ihren zahllosen Türmchen.
Traditionsreiche Feste
Kein Wochenende an der Mosel ohne Weinfest – doch längst nicht alle lohnen den Besuch, viele sind zur kommerziellen Massenveranstaltung verkommen. Immer noch schön: „Weinhex“ in Winningen und „Weinfest der Mittelmosel“ in Bernkastel-Kues. Mit Straßentheater, Musik und Kirmes lockt in der Koblenzer Altstadt der „Schlängel-Markt“ (alle im September).
Das kulinarische Vergnügen hat an der Mosel einen sehr hohen Stellenwert. Liebevoll eingerichtete Landgasthöfe oder saisonale Wirtschaften machen überall den weinseligen Genuß zu einer einfachen Übung. Von Hektik spricht an der Mosel niemand.
Wein und Straußwirtschaften
Seit über 2000 Jahren wird an den Schieferhängen entlang des Flusses Wein angebaut – vor allem der säurebetonte Riesling. Er gedeiht auf dem mineralstoffreichen Boden wie kein anderer. Ende der Achtziger geriet der Moselweinbau durch zahlreiche Skandale allerdings in eine tiefe Krise. Aber seitdem erfand eine Riege topausgebildeter Jungwinzer den edlen Tropfen praktisch neu. Jetzt heißt es wieder Klasse statt Masse und der Moselriesling gibt sich ganz modern: leicht, feinfruchtig und spritzig.
Den Moselwein lernen Sie am besten in einer der zahlreichen Straußwirtschaften kennen. Diese urigen Winzerstuben sind meist nur drei bis vier Monate im Jahr geöffnet und schon weithin sichtbar mit einem Busch oder Strauß gekennzeichnet. Neben eigenem Wein, Winzersekt oder Hochprozentigem wie Tresterschnaps, werden auch einfache Gerichte wie Winzervesper aus eigener Schlachtung serviert.
Die Mosel-Küche
Die ursprüngliche Küche ist ländlich-deftig – Fleisch- und Kartoffelgerichte dominieren – doch die Klassiker kommen immer öfter in modernen, leichteren Variationen auf den Tisch. Eine besondere Delikatesse ist der Moselfisch: Zander, Hecht, Forelle oder Aal, am besten mir einer feinen Rieslingsoße. Leckere Bratkartoffeln sind ein häufiger Begleiter, egal ob zur Weinbauernpastete, zum Rinderfilet oder Lamm.
Den kleinen Hunger stillen Leckereien wie Küferkäse oder Grupfter, ein angemachter Frischkäse. Zum Dessert gibt es dann Traubenkuchen, Weincreme oder ein Beerenmichel, ein Gratin aus frischen Beeren der Saison.
Harmonische Landschaften, satte Farben und dazu ein ungewöhnlich mildes Klima – das Flusstal der Mosel hat vieles zu bieten. Der Fluss bringt den Besucher regelrecht in Bewegung.
Wandern:
Ausgiebiges Touren ist an der Mosel ein Leichtes. Über eine Länge von fast 400 Kilometern erstreckt sich auf den Höhenzügen links und rechts des Flusslaufes der Mosel-Höhenweg. Abstecher zu den Sehenswürdigkeiten im Tal sind von dort aus jederzeit über bequeme Pfade durch Wald, Wiesen und Weinberge möglich. Auch durch die ruhigen und abgeschiedenen Seitentäler der Mosel – meist sind es wildwüchsige Naturschutzgebiete – führen zahlreiche, gut ausgebaute Routen.
Radfahren:
Entweder beschaulich am Flusslauf oder über wilde Trails durch Reben und Wälder: Das Tal und seine abwechslungsreiche Landschaft bietet für alle Radlerklassen die richtige Strecke. Die 250 Kilometer lange Radwanderroute von der Ober- an die Untermosel verläuft teils am Fluss, teils durch Weinberge; allzu große Steigungen sind dabei nicht zu bewältigen. Anders bei den nicht markierten Mountainbike-Routen auf die Höhenzüge hinauf und an deren Kämmen entlang. Hier hilft meist nur ein ortskundiger Führer weiter.
Wassersport:
Die Mosel ist dank ihrer zahlreichen Staustufen ein ideales Wassersportrevier. Wer mag, kann gemächlich im Kanu dem Flusslauf entlang paddeln oder ganz sportlich auf Wasserskiern hinter dem Boot herjagen. Anlegestellen gibt es in fast jedem Ort, meist können dort auch Sportboote und Yachten gemietet werden. Ebenso wie die – Jetski. Oberhalb der Stauwehre kann auch gesurft werden, was allerdings aufgrund des zumeist fehlenden Windes oft schwierig ist. Ausgewiesene Badestrände gibt es am Fluss zwar keine, aber an vielen Stellen ist der Uferbereich so flach, dass ein Baden im kühlen Nass ohne weiteres möglich ist.
